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In der August-Ausgabe der Zeitschrift "Hundefreund" wurde ein Artikel über die Rasse Collie veröffentlicht, der sich speziell mit den genetischen Varianten und deren Auswirkungen beschäftigt.

Beispielsweise wurden das MDR-1- und das Merle-Gen als extrem gefährliche und die Lebensqualität des Collies beeinträchtigende Krankheiten und  nicht als schon seit Jahrhunderten vorkommende Genmutationen dargestellt.

Die VDH-Verein CfBfH und DCC distanzieren sich ausdrücklich von diesem Artikel, da er inhaltlich nicht valide ist. Wir veröffentlichen hier die Argumentation des DCC, da in ihr noch einmal eine fundierte Auseinandersetzung mit den zur Diskussion stehenden Zuchtaspekten zu lesen ist.

 

 

Deutscher Collie-Club e.V., Sitz Gießen

 

Zuchtleitung:         Claudia Erb

                   Schützenweg 66

                   35418 Gr.-Buseck

                   Tel. 06408/54368

                                                                                                                                     VDH/FCI

 

                                                          

An den                                                                                                           Gr.-Buseck, 09.08.2010

Minerva-Verlag GmbH - HundeWelt

z.Hd. Claudia und Frank de la Motte

Hocksteiner Weg 38

41189 Mönchengladbach

 

 

Collie - Schönheit um jeden Preis, Hundewelt, Ausgabe 09/2010

Gegendarstellung des Deutschen Collie-Club e.V.

 

 

Sehr geehrte Frau de la Motte,

sehr geehrter Herr de la Motte,

 

 

mit großem Erstaunen haben wir von dem Inhalt Ihres Artikels über Collies in der Hundewelt Kenntnis genommen.

Dem vorausgehend erhielt unsere Pressewartin und die Geschäftsstelle des DCC e.V. Ende letzten Jahres von der Redaktion der HundeWelt eine Mail mit der Bitte um Beantwortung einiger, lapidarer Fragen zur Rasse Collie und Zusendung einiger Bilder zur Veröffentlichung.

Der Vorstand des Deutschen Collie-Club e.V. kam diesem nach, muss jetzt aber feststellen, dass in dem Artikel die Rasse Collie als kranke Rasse und die Zucht in VDH-Vereinen als unverantwortlich diskreditiert wird. Außerdem entsteht hier beim unbedarften Leser der fälschliche Eindruck, dass ein Interview mit unserer Pressewartin Frau Petra Scheuer und Herrn Christoph Jung (Autor des Buches „Schwarzbuch Hund: Die Menschen und Ihr bester Freund“) stattgefunden hat.

Wie sie sich vorstellen können, liegt es nicht in unserem Interesse, eine vom ersten bis zum letzten Satz durchgängig negative und in weiten Teilen nachweislich falsche und unsachliche Berichterstattung des von Ihnen als Hundewelt-Experten bezeichneten Christoph Jung, gepaart mit einigen, von uns eingesandten Bildern in Ihrer Zeitschrift vorzufinden. Die drei Sätze, die aus unserer Beantwortung der gestellten Fragen hier eingebaut wurden, klingen in der Gesamtheit wie eine Phrase.

Zu Ihrer Information handelt es sich bei dem Titelbild auf Seite 24 und bei dem Einzelbild auf Seite 26 des Magazins nicht um einen Collie, sondern um einen Shetland Sheepdog, auch Sheltie genannt, der auch zu den Britischen Hütehunden gehört, aber eine vollkommen eigenständige Rasse ist.

Aufgrund der Fragestellungen und dem daraus entstandenen Artikel fühlen wir uns als Vorstand des DCC e.V. hintergangen und sind zutiefst enttäuscht.

Sie können davon ausgehen, dass alle Liebhaber dieser Rasse – Züchter und langjährige Halter – höchst empört und verärgert sind.

 

Zu keiner Zeit haben wir daran gezweifelt, dass ein seriöses Magazin wie die Hundewelt eine objektive Berichterstattung mit juristisch sauber recherchiertem Material herausbringt, anstatt eine Rasse zu denunzieren. Gerne hätten wir Ihnen über die damalige Mail-Anfrage hinaus jede Frage beantwortet, es liegt uns fern, irgendetwas über unsere Rasse zu verschweigen. Seit Bestehen des DCC e.V. sind die Zuchtbücher und darin die relevanten Gesundheitsuntersuchungen öffentlich, seit einigen Jahren sind diese samt Statistiken online auf unserer Homepage einzusehen (www.collie-club.de).

 

Was den Redakteur, Herrn Holger Crynen dazu bewogen hat, einen derart einseitigen und zumal sachlich in weiten Teilen falschen Artikel zu veröffentlichen, können wir nicht nachvollziehen.

 

In dem Artikel wird behauptet:

 

·         „Den Collie muss man heute leider als Paradebeispiel dafür bezeichnen, wie aus einem hoch intelligenten, gesunden, robusten und vitalen Arbeitshund innerhalb von Jahrzehnten ein von zahlreichen Erbkrankheiten belasteter Rassehund wird, bei dem nur noch die Pokale glänzen.“   

Richtig ist: Tatsächlich ist der Collie eine sehr langlebige Rasse, 14 Jahre und mehr sind keine Seltenheit.

Die Untersuchungen auf Erbkrankheiten dienen der  Prophylaxe der VDH-Vereine und nicht der Auflistung aller Gesundheitsbeeinträchtigungen der verschiedenen Rassen. Der DCC e.V. untersucht alle Zuchttiere freiwillig auf Hüftgelenksdysplasie, obwohl beim Collie so gut wie keine Hüftschäden mehr zu verzeichnen sind.

 

·         MDR-1

Das Auftreten dieser Mutation wird von dem bekannten Genetiker Prof. Dr. Mark Neff, Universität of Carlifornia, Davis, im 18. Jahrhundert beschrieben. Seitdem leben Hunde, nicht nur Collies, problemlos mit dieser Genvariante. Es handelt sich hier darum, dass ein bestimmtes Eiweiß-Protein nicht gebildet werden kann, und es dadurch zu einer Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke kommen kann. Neue Pharmazieprodukte wie z.B. Ivermectine die fälschlicherweise an Hunden verordnet wurden, ließen diese Genmutation erst gefährlich werden. Bis dahin sind uns keinerlei Todesfälle bekannt, die auf diese Deletion zurückzuführen sind. Es gibt mittlerweile recht gut funktionierende Gen-Tests die den Status MDR-1 bestimmen können. Somit kann jeder Besitzer eines Collies der betroffen ist, sich bei der Universität Gießen eine Medikamentenliste herunterladen, die für seinen Liebling gefährlich werden können.

Der Deutsche Collie-Club e.V. in Zusammenarbeit mit dem Club für Britische Hütehunde und dem VDH (Verein für das Deutsche Hundewesen e.V.) erarbeitet bis Ende 2012 eine Datenerfassung des

MDR-1-Status aller zur Zucht zugelassenen Collies.

 

·         Erbkrankheiten CEA, PRA und GCS

„… gleich ein ganzes Arsenal an Gentests durchführen lassen. MDR1, Merle, CEA, PRA und GCS zählen zu den Erbkrankheiten, die weite Verbreitung in der Collie-Population gefunden haben.“

Richtig ist:

CEA (Collie-Eye Anomalie), die übrigens nicht nur bei der Rasse Collie auftritt, wird als Qualitätsmerkmal weiterhin untersucht, wobei sie fast gar keine Rolle mehr spielt und zu keiner Zeit zur Beeinträchtigung der Lebensqualität, noch zum frühen Tod des Hundes führt.

Von PRA (Progressive Retinal Atrophy) und GCS (Grey Collie Syndrom) ist noch kein einziger Fall in der Geschichte des DCC e.V. aufgetreten. Über GCS haben wir ausschließlich von ganz wenigen Fällen aus den USA gehört. Da diese Tiere wohl sehr früh versterben, ist auch die Chance, dass sie in der Zucht eingesetzt wurden, sehr gering.

 

·         „Es gibt kaum noch Collies, die von keiner durch die Zucht beförderten Erbkrankheit betroffen sind.“

Richtig ist:

Unsere, für jedermann einsehbaren, Zuchtbücher sagen das Gegenteil aus. Dies ist schwarz auf weiß beweisbar. Dass jemand mit seinem Halbwissen einen solchen Satz in den Raum stellt und damit tausenden von Lesern Fehlinformationen zukommen lässt, ist nahezu irreparabel und für uns unfassbar.

 

·         Merle-Faktor

„… so sind seit einigen Jahren Collies mit dem typisch gescheckten Fell in Mode gekommen, dass durch eine weitere und zudem völlig vermeidbare Erbkrankheit, dem Merle-Defekt, erzeugt wird.“

Richtig ist:

Der Merle-Faktor ist keine Erbkrankheit, sondern „blue-merle“ ist eine der drei Farbvarianten beim Collie, die übrigens bei ganz vielen Hütehund- und anderen Rassen auftritt. Sie ist auch keine Modeerscheinung, sondern, da müssen wir den Autor enttäuschen, neben tricolour eine der zwei ursprünglichen Farben des schottischen Schäferhundes. Die Farbe sable-white ist Anfang des 19. Jahrhunderts als Züchtung neu entstanden und die ursprünglichen Farben, vor allem blue-merle, wurden weit zurückgedrängt, da keiner mehr den gewöhnlichen Hütehund haben wollte. An der Universität Gießen wurde in den 90er Jahren eine Reihenuntersuchung durchgeführt, bei der nachgewiesen wurde, dass der Merle-Faktor bei gewissenhafter Zucht, wie es die VDH-Mitgliedsvereine betreiben, zu keinen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt. Die hier aus insgesamt 50 Würfen untersuchten Collie- und Sheltie-Welpen waren genauso gesund, wie ihre andersfarbigen Artgenossen.

 

Für uns bedeutet der Name Ihrer Zeitschrift „HundeWelt“ Welt der Hunde, nicht „Rufmord der Hunderassen“. Wenn solches Halbwissen und Fehlinterpretation eines einzelnen, „HundeWelt-Experten“ weiterhin unkritisch veröffentlicht wird, benötigt keiner mehr die Zeitschrift „HundeWelt“, denn es gibt dann keine „Welt der Hunde“ mehr. 

Solche Artikel sind ein Schlag ins Gesicht für jeden seriösen Hundezüchter, der oft seine ganze Freizeit und sein Herzblut in die Zucht steckt.

 

Abschließend bitten wir Sie, als Verlagsinhaber, uns gegenüber um eine Stellungnahme und gehen davon aus, dass Sie dafür Sorge tragen, dass in Ihrem Magazin „HundeWelt“ an vergleichbar prominenter Stelle eine qualifizierte Gegendarstellung erfolgt.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

  
 
sunontour@gmx.de